Der Gautschmeister leitet die Zeremonie dieses alten Brauches ein:
„Kornute! – In Wahrung von Brauch und Sitte hast du nun die Ehre, im Namen unseres Altmeisters Gutenberg, die Taufe ad Postorium zu empfangen. Damit bist du dazu ausersehen als ehrbarer Geselle unsere Anerkennung zu finden. Wir erwarten jetzt und immerdar, dass wer solcher Ehre teilhaftig wird, sich steter kollegialer Haltung befleißigt und ein edles Streben zur Pflege unserer schönen Zunft offenbart. Ich frage: Willst du geloben, solcher Art zu handeln, so schlage ein in meine dargebotene Hand.“
Der Kornute Simon Vetter gelobt mit dem alten Zunftspruch: „Es sei künftig mein Bestreben, stets ein tugendhaftes Leben.“
Knapp 70 Mitarbeiter ließen sich dieses Ereignis nicht entgehen. Nach altem Brauch in entsprechenden mittelalterlichen Gewändern wurde die Gautschung vom Gautschmeister (Sepp Bayer), Schwammhalter (Markus Hagen) und den zwei Packern (Georg Sutter und Wolfgang Bilger) zelebriert.
Höhepunkt war natürlich das Taufen in einem Sautrog bzw. das Wasserbad obendrauf „das ist dem Jünger Gutenbergs die allerbeste Tauf !“
Der Gautschmeister verkündet die Freisprechung:
„Hohes Postulat! Wir Jünger Gutenbergs als verordnete Hüter der Schwarzen Kunst, haben heute in Anwesenheit zünftiger Meister und Gesellen an unserem Kornute in Wahrung von Brauch und Sitte die äußerst nützliche und hochlöbliche Wassertauf, mit wohlangewendetem Fleiß in gebührlicher Weise vollzogen. Altem herkommen nach, wird der weihevolle Akt mit einem ehrenvollen Umtrunk besiegelt. Kraft dessen bist du aus dem Kornutenstand entlassen. Damit wirst du in allen, uns weiland vom Kaiser Friedrich verliehenen Rechte eingesetzt und dazu noch in den ehrbaren Kreis der Zunftgenossen Gutenbergs aufgenomen. Du bist frei von allem Unfug, aller Fehlerhaftigkeit, Murkserei und Hudelei der Lehrzeit!“
Mit diesen Worten wird Simon in die Schwarze Zunft aufgenommen und bekommt dafür von allen Anwesenden einen kräftigen Applaus !